Kita Koffer der Vielfalt

Seit Anfang 2024 geht im Eichsfeld ein Koffer auf die Reise durch die Kitas. Entwickelt wurde dieser von der Partnerschaft für Demokratie im Eichsfeld. Ziel des Koffers ist es, Vielfalt spielerisch zu begreifen und einen Grundstein für demokratisches Verständnis zu legen.

Material im Koffer

  • Material zum freien Spielen
  • Kooperationsspiele
  • Bücher, die etwas mehr Begleitung durch Erwachsene erfordern
  • Anregungen für Aktivitäten in der Gruppe
  • Handpuppen

Themen, die angesprochen werden

  • Behinderung
  • Vielfalt in der Familie
  • ethnische Herkunft/Hautfarbe sowie Rassismus
  • Körpervielfalt
  • Rollenklischees (z.B. Farben)
  • Partizipation und Kinderrechte

Da das Material sehr umfangreich ist, setzen die Kitas meist einen Schwerpunkt auf ein Thema. In einem beiliegenden Logbuch können die Kitas Ideen, Tipps und Anmerkungen zur Arbeit mit dem Koffer festhalten, so dass andere Kitas, die den Koffer ausleihen, davon profitieren können. Mithilfe der Rückmeldungen aus einem Feedback-Bogen kann der Koffer stetig weiterentwickelt und ergänzt werden.

Begleitheft zum Koffer der Vielfalt

Flyer zum Koffer der Vielfalt

Klangwerkstatt. Kinderhaus Regenbogen in Meiningen

Das Kinderhaus Regenbogen (Meiningen) hat im Rahmen des Modellprojektes eine Musikwoche unter dem Motto „Klangwerkstatt“ durchgeführt.

Die Kinder konnten aus einer Vielzahl an Workshops zum Thema Klänge und Musik wählen. Sie konnten:

  • Instrumente selbst herstellen,
  • zu Musik malen,
  • Samba und Zumba tanzen,
  • einen eigenen Kindergarten-Song schreiben,
  • verschiedenste Instrumente wie Tischharfe, Orgel und Posaune erleben,
  • eine kleine Tanzchoreographie einstudieren,
  • Klanggeschichten gestalten,
  • einen eigenen Film über das Kinderhaus drehen und vertonen,
  • Massagen erleben und vieles mehr.

Zum großen Finale am Ende der Woche fanden sich alle Kinder der Einrichtung zusammen für ein gemeinsames Singen, Tanzen uznd Musizieren. Es wurden Kunstwerke präsentiert, ein Film, der über die Woche hinweg entstanden ist und sogar ein eigener Kindergartensong. Die Vorlagen dafür kamen alle von den Kindern, Florian Winkel hat die Inhalte dann mit Melodien unterlegt. Eine aufregende Woche mit vielen Höhepunkten!

Hier der Film zum Projekt: https://www.youtube.com/watch?v=WfQbX35zDvE

Hier der Kindergartensong: https://www.youtube.com/watch?v=nvnlgvkVgt8

Hier die Highlights der Woche in Bildern: https://www.youtube.com/watch?v=TnhHpF-VIaQ

Präventionsprojekt „Mein Körper gehört mir!“ – Kinderhaus Regenbogen in Meiningen

„Echte Schätze!“ – für die Prävention von sexuellem Missbrauch mit der „Starke-Sachen-Kiste“ in Kindertagesstätten, Petze-Verlag

Seit diesem Jahr führen wir in unserer Einrichtung im Rahmen des Schulanfängerclubs das Präventionsprojekt „Mein Körper gehört mir“ durch. Fachlich begleitet wird das Projekt von einer Mitarbeiterin des Kinder- und Jugendschutzdiensts vor Ort, die auch die Materialien zur Verfügung stellt.

Das Projekt soll Kinder spielerisch in ihrem Ich stärken und Missbrauch präventiv begegnen.

Das Programm ist für 5 Wochen konzipiert und findet in 45-60 Minuten-Einheiten für Vorschulkinder statt. Unter Anwendung verschiedenere Materialien (Bilderbuch, Handpuppe, Schatzkiste, Lieder, Bastelmaterial, Spiele etc.) entsteht eine abwechslungsreiche pädagogische Einheit.

(Bildrechte: Petze-Verlag. LINK)

Die Präventionsbotschaften der 5 Einheiten sind:

  • Meine Gefühle sind richtig und ich kann ihnen vertrauen
  • Ich kann zwischen angenehmen und unangenehmen Berührungen unterscheiden
  • Ich kenne den Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen
  • Ich hole mir Hilfe, wenn ich etwas allein nicht schaffe
  • Ich darf Nein sagen und habe keine Schuld, wenn mir etwas passiert

Jede Woche gibt es einen neuen helfenden Gegenstand, den die Katze Kim (Handpuppe) aus ihrer Schatztruhe zaubert und der den Kindern einen Zugang zum Thema aber auch eine Gedankenstütze für Alltagssituationen danach anbieten soll. So befindet sich zum Beispiel in der 4. Woche ein goldenes Megaphon in der Schatztruhe, dass daran erinnert, wie wichtig es ist, sich Hilfe zu holen, wenn ich allein nicht weiter komme.

Kleine Rituale, wie z.B. der Kinderschutz-Rap, der in jeder Einheit gemeinsam gesprochen und mit Bewegungen begleitet wird, helfen den Kindern beim Verinnerlichen der Hauptaussagen des Projekts.

Kinderschutz-Rap:

Meine Gefühle sind richtig und wichtig!

Deine Gefühle sind richtig und wichtig!

Ich sag NEIN – lass das sein!

Grenzen setzen, nicht verletzen!

Ein gutes Geheimnis behalte ich für mich,

ein schlechtes Geheimnis sage ich weiter!

Ich kann helfen

und mir Hilfe holen!

Denn eines sag ich dir:

Mein Körper gehört mir!

 

Zum Abschluss erhält jedes Kind eine Urkunde, für die es während des gesamten Projekts Sticker passend zu den Einheiten sammeln kann.

Kinder im Kindergartenalter können durchaus Erfahrungen mit Missbrauch und Übergriffen machen. Deshalb ist es wichtig, Kinder schon sehr früh zu stärken und ihnen Sicherheit zu vermitteln. Das Projekt unterstützt die Einrichtungen mit gut strukturiertem und fundiertem Material, das den Einstieg ins Thema leicht macht.

 

Aus den Erfahrungen in unserer Einrichtung mit diesem Projekt können wir rückmelden, dass es nicht nur unglaublich wichtig ist, mit Kindern diese Themen zu besprechen, sondern dass die Kinder auch etliche Erfahrungen und Wissen mitbringen. Wir haben erlebt, dass sich die Kinder leicht öffnen, einen guten Zugang zum Thema finden und die Gespräche mit vielen eigenen Beispielen bereichern können.  Außerdem hat es auch hinterher in unserer Einrichtung nachgehallt und hat in den verschiedensten Alltagssituationen immer wieder Einzug gehalten. Insgesamt können wir sagen, dass die Kinder gestärkt und mit einem guten Handwerkszeug aus diesem Projekt herausgehen und empfehlen es gerne weiter.

 

Bei Fragen können Sie sich auch gerne an uns wenden.

Katrin Karte und Senta Krauß

Kinderhaus Regenbogen, Meiningen

 

 

Mutter-Kind-Sprachkurs KIKUS. Kita Bummi in Gera

Mutter- Kind- Sprachkurs im Rahmen des Projektes „Vielfalt vor Ort begegnen“

Seit Mitte Januar 2024 bieten wir interessierten Müttern unseren Mutter-Kind-Sprachkurs nach der KIKUS-Methode von Edgardis Garlin an.

KIKUS ist ein Konzept für Kindergärten und Grundschulen zum Lernen von Sprachen, das besonders für Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren geeignet ist. Es fördert gleichermaßen Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache, sowie die Muttersprache der Kinder. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung der mündlichen Sprache. Die Figuren Verbi, Momo und Mimi begleiten unseren Kurs.

Wir wollen mit diesem Kurs die teilnehmenden Kinder und Mütter unterstützen, die deutsche Sprache zu erlernen und zu festigen und sie zur Anwendung dieser zu ermutigen. Der Kurs findet 1x wöchentlich, am Nachmittag statt.

In den ersten KIKUS-Stunden liegt der Fokus auf dem Benennen der Körperteile mit den entsprechenden Artikeln. Dabei nutzen wir unsere Handpuppen, Bildkarten, Gegenstände und Lieder.

Es ist schön zu sehen, wie sich unsere Mütter und Kinder freuen, wenn sie die Körperteile richtig benennen können und auch den richtigen Artikel dabei benutzen. Man spürt, wie viel Spaß und Freude die Kinder und Mütter in diese Stunde haben und wie stolz sie auf ihr angeeignetes Wissen sind. Ihre mitgegebenen Hausaufgaben (z. B. ein Arbeitsblatt zu den Körperteile, benannt in ihrer Muttersprache) werden mit Stolz gezeigt.

   

Kita Bummi, Gera

Die wandernde Adventskiste. Kita Bunte Welt in Kahla

In der Kita BUNTE WELT in Kahla sind in der Vorweihnachtszeit Adventskisten von Haus zu Haus gewandert.
Jede Familie kam in den Genuss, sich damit einen gemeinsamen, besinnlichen Nachmittag zu
gestalten. Eine Kerze, leckerer Tee und süße Plätzchen, dazu ein Brief und Geschichten sorgten für
weihnachtliche Atmosphäre. Zeit schenken, heißt Liebe schenken – das war unsere Idee hinter der
kleinen Aktion.
Die Vorlesegeschichte wurde an die Muttersprache, den Entwicklungsstand sowie an Interessen und
Vorlieben der Kinder angepasst.

Die Idee mit der Adventskiste kam sehr gut an. Im nächsten Jahr wird es wohl wieder eine
weihnachtliche Familien – Kind – Aktion geben.

Die bunte Vielfalt unserer Familien in der integrativen Kindertagesstätte „Schmetterling“ in Erfurt

Jedes Kind verdient es, dass seine Familienkonstellation Wertschätzung erfährt!

Wie auch immer die Lebensgemeinschaft Familie aussieht, sie bedeutet Liebe und Geborgenheit. Ist das nicht der Fall, entstehen Angst und Bedrohungsgefühle. Familie hilft seinen Schützlingen dabei, schlechte Erfahrungen zu überwinden und ein positives Leben zu führen.

Persönliche Wertschätzung in der Familie

Die Familie ist für jeden einzelnen Menschen von äußerster Bedeutung. Sie sichert den Raum für eine besondere Intimität. Die sozialen und sehr persönlichen Beziehungen zwischen allen Mitgliedern sind einzigartig und bieten durch persönliche Wertschätzung über Generationen hinweg ideellen und emotionalen Beistand. Auf die Entwicklung eines Kindes hat die Familie gerade in den ersten Lebensjahren maßgeblichen Einfluss. Jedes menschliche Wesen wird in die Abhängigkeit von seinen Eltern hineingeboren. In diesem Umfeld wird das Fundament für weitere Entwicklungen gelegt.

Die Vielfalt der Familie

Nicht nur jedes Kind ist einzigartig und hat seine besonderen Stärken und Schwächen, auch die Art der Familie kann sehr variieren. Ob Klein-, Dreigenerationen-, Adoptiv- oder Pflegefamilie, der Begriff der Familie ist heute auf viele Lebensgemeinschaften übertragbar. Es gibt nicht die Erfahrungswelt „Familie“. Jedes Kind interpretiert seine Familie anders. Es wächst in einem sozialen Milieu auf, in dem seine Bezugspersonen ganz individuell auf seine einzigartigen Eigenschaften, Bedürfnisse, Emotionen und Aktivitäten eingehen.

Grundsätzliche Haltung unseres Betreuungspersonals

Wir sehen es als Verpflichtung, allen Kindern und Eltern mit Respekt zu begegnen und sich inhaltlich auch auf vermeintlich ungewöhnliche Familienformen einzulassen – denn in Deutschland gilt das Antidiskriminierungsgesetz. Als wir uns dem Thema Familie näherten, achteten wir darauf stereotype Familienbilder zu vermeiden, indem keine vorgefertigten Arbeitsblätter zum Einsatz kommen. Auch zu viele Vorgaben an die Kinder wollen wir vermeiden. Wenn der Onkel oder die Patentante auf das Familienbild gemalt werden, der Papa aber nicht, so ist das grundsätzlich zu akzeptieren. In unseren Augen kann eine Kita nur so offen sein, wie die Eltern selbst es sind. Während dieses Projektes erfuhren wir von den Kindern selbst mit wem sie eigentlich zusammenleben und welchen Platz sie innerhalb der Familie einnehmen. Mit diesen Informationen können wir als Erzieherinnen und Erzieher nun besser auf die Bedürfnisse der einzelnen Kinder eingehen, wenn wir über deren Familiensettings Bescheid wissen. Weil das Thema aber für Kinder wichtig ist und für uns als pädagogische Fachkräfte gleichzeitig die Chance bietet, Werte wie Toleranz zu vermitteln, sollte es aufgegriffen werden, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet. Die entscheidenden Impulse kommen oft ohnehin von den Kindern selbst, beispielsweise, wenn sie während des Erzählkreises vom Wochenende im Kreis der Familie berichten. Das Wichtigste für Kinder sind vertrauenswürdige Bezugspersonen. Diese fördern die emotionale Ebene des Kindes und geben ihm die Möglichkeit, ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln. Die wichtigsten dieser Personen sind die Eltern.

 Stärkung des Familienverbundes

Selbstverständlich gelten in der Kita für Kinder andere Regeln als im elterlichen Zuhause. Das ist für die Entwicklung wichtig, und stellt eine grundlegende Vorbereitung für die nächsten Jahre sowie den Schuleintritt, dar. Wir sehen es als einer unserer Aufgaben den Familienverbund eines jeden Kindes von außen zu stärken. Die Familie des Kindes stellt für uns eine Bereicherung im Alltag dar. Jede Familientradition bietet den eigenen sowie anderen Kindern Vielfalt. Diese zu erleben, ist für die Kinder und auch für uns wichtig. So erlangen unsere Kinder eine soziale Kompetenz, die später in Toleranz gipfeln sollte.

Wir hören den Kindern gut zu

Kinder haben immer etwas zu erzählen. So verarbeiten sie Erlebtes. Gerade nach einem erlebnisreichen Wochenende mit der Familie sprudelt es aus den Kleinen gerade zu heraus. Hierbei erfahren wir viel über die gelebte Struktur der jeweiligen Familien. Auch in den Austausch der Kinder untereinander können wir uns integrieren. Mit dem Wissen der Form der Familien unserer zu betreuenden Kinder können wir Unterschiede besprechen.

 Umgang mit unterschiedlichen Familienmodellen und Integration alternativer Familienmodelle

Wir erklären beispielsweise, ohne dies direkt auf das betreffende Kind zu beziehen, welche Gründe es dafür geben kann, dass Väter nicht in der Familie wohnen. Bei dem Wunsch eines Kindes nach einem Geschwisterchen haben wir die Möglichkeit der Erklärung, dass diese Entscheidung die Eltern treffen. Hier bestärken wir das Kind, selbst mit den Eltern darüber zu sprechen. Wir können dem Kind zum Beispiel in Form einer Zeichnung helfen, seinem Wunsch Ausdruck zu verleihen. Bezogen auf Religionsunterschiede der Kinder bestärken wir das betreffende Kind in dem individuellen Glauben seiner Familie. Wir erklären, dass es in jeder Religion unterschiedliche Feiertage gibt.

Bekommen Kinder Streitigkeiten unter den eigenen Eltern mit, so erleben wir diese oft von Verlustängsten begleitet. Dabei nutzen wir die Tätigkeit als Bezugserzieher:in dem Kind darzubringen, dass Meinungsverschiedenheiten wichtig und ganz natürlich sind. Zur Erklärung nutzen wir Situationen aus dem Kindergarten, in denen Kinder in Streit geraten sind.

Kinder, deren ein Elternteil verstorben ist, haben durch den Verlust oft das Gefühl, ihnen oder ihrer Familie würde etwas fehlen. Das ist auch so. Denn Mamas und Papas sind nicht ersetzbar. Für Kinder gibt es keinen größeren Verlust. Diese Kinder ermutigen wir ihre Gefühle, Ängste, Vorstellungen und Wünsche zuzulassen und zu formulieren. Um die negativen Folgen früherer Verlusterfahrungen so gering wie möglich zu halten ist es wichtig, dass diese Kinder sich diesbezüglich verstanden und ernst genommen fühlen. Ebenso vermitteln wir diesen Kindern, dass auch, wenn ein Papa oder eine Mama fehlen oder nicht mehr da sind, diese trotzdem zur Familie gehören. Denn der Verlust ändert nichts daran, dass es deren Mama oder Papa ist.

Im Kindergarten Familie nachspielen

Wir geben den Kindern viele Möglichkeiten zum Bauen von (Spiel-)Häusern. Auf diese Weise bilden sich Bündnisse untereinander, die den Kindern die Möglichkeit geben, Familie zu spielen. So erhalten die Kinder eine eigene Position zu diesem Thema. Wir bringen hier lediglich ganz konstruktiv eigene Ideen und Wünsche mit ein. Wir fördern bewusst Rollenspiele. Hierbei ist es wichtig, dass auch Mädchen Väter spielen dürfen und umgekehrt. Kindern geht es nicht speziell um das Geschlecht, vielmehr um die Empathie, die eine Person vermittelt. In flexiblen Familienstrukturen bleiben auch Väter zu Hause bei den Kindern und die Mütter gehen arbeiten. Hier bleiben wir offen und neutral.

Für Rollenspiele sind gute Rahmenbedingungen wichtig. Wir bieten genügend Decken, Gegenstände, die der Inneneinrichtung des Kinderhauses dienen, sowie Puppenkinder mit unterschiedlicher Hautfarbe an. Zusätzlich gibt es unterschiedliche Kostüme zum Verkleiden und zur Darstellung unterschiedlicher Berufsgruppen.

Mit den Kindern über das Thema „Familie“ ins Gespräch kommen

Wir gestalteten mit den Kindern der Gruppe „Flinke Füchse“ ihre eigenen Familienhäuser. Dabei wurde von den Kindern das Material zurechtgeschnitten, geklebt und von ihnen selbst ihre Familie gezeichnet. Damit boten wir ihnen viel Spielraum für gemalte Ideen. Auf diese Weise konnten die Kinder auch bewusst auf das Thema Haustiere oder Ernährung eingehen und traditionelle Familiengerichte in Erfahrung bringen. Ebenso führten wir mit jedem Kind ein Kinderinterview was protokolliert wurde (Einblick erhalten sie hier). Beides wurde danach in der Garderobe unseres Vorschulbereiches gut sichtbar ausgestellt. Somit ist dieses Projekt über die Familie auch den Eltern gegenüber transparent.

Video zum Projekt Familienhäuser

 

Christin Fichtmueller Heilpädagogin Integrative Kindertagesstätte Schmetterling

Bilder: privat

Plakatpräsentationen der Kitas im Modellprojekt

Kita Mosaik aus Gera

Integrative Kita Saaletalzwerge aus Dorndorf-Steudnitz

Kita Arche Noah aus Großfurra

Kita Friedberger Waldwichtel aus Suhl

Kita Johannisplatzkäfer aus Erfurt

Kinderhaus Regenbogen aus Artern

Kita Burgspatzen aus Ranis

Kita Unter den Windrädern aus Eckoldstädt

Kita Wirbelwind aus Jena

Kita Nordknirpse aus Weimar

Kita Frohes Leben aus Gera

Kita Abenteuerland aus Jena

Kita Gartenkinder aus Bleicherode

Kita Waldstadt aus Weimar

ThEKiZ Regenbogen aus Jena

Kita Kinderland aus Weimar

Kita Rabennest aus Erfurt

Kita Sonnenschein aus Weida

Kita Märchenland aus Neuenhofen

Kinderhaus St. Josef Bremen

Kita Kleine Entdecker Großwechsungen

Kita Kinderspielkiste aus Niedergebra

Kita Wirbelwind aus Pößneck

Kita Kinderwelt am Frauenberg aus Nordhausen

Kita Kinderland aus Erfurt

Kita St. Nikolaus aus Erfurt

Kita Schwabenhaus aus Jena

Das Eingewöhnungsbüchlein der Kita Abenteuerland in Jena

Mit unserem Eingewöhnungsbüchlein wollen wir alle neuen Kinder und ihre Familien in unserer Einrichtung Willkommen heißen.

In der Gestaltung unseres Eingewöhnungsbüchleins haben wir mit dem U3 Bereich begonnen. Das Gruppen-Maskottchen Knolli begrüßt darin die Kinder und führt sie Seite für Seite durch die Räume des U3 Bereiches. Mit wenigen Worten erklärt Knolli, wofür die Räume da sind und was man darin tun kann.

Alle neuen Familien, die im U3 Bereich Eingewöhnung haben, bekommen so ein Büchlein mit nach Hause. Dort können sie es sich gemeinsam anschauen und vorlesen. Auch Familienmitglieder, die noch nicht mit in der Einrichtung waren, beispielsweise Großeltern, können sich durch das Eingewöhnungsbüchlein ein Bild unserer Einrichtung machen.

   

Ist die Eingewöhnung abgeschlossen, geben die Familien das Büchlein wieder in unserer Einrichtung ab und die nächste Familie kann es mit nach Hause nehmen. Wir haben das Eingewöhnungsbüchlein in mehreren Ausführungen unter anderem auch auf Englisch. Für die Zukunft ist angedacht, das Büchlein noch in weiteren Sprachen und für die Ü3 Bereiche anzufertigen.

   

Wie ist das Büchlein entstanden?

Wir haben Bilder von allen für die Kinder wichtigen Räumen gemacht. Digital wurde das Maskottchen und der Text auf den Bildern hinzugefügt. Die fertig bearbeiteten Bilder wurden im A5 Format ausgedruckt, laminiert und mit Ringen zusammengebunden. Veränderungen können somit zu jeder Zeit vorgenommen werden.

Das Feedback der Eltern zum Büchlein ist sehr positiv ausgefallen. Zum einen fühlen sie sich mit dem Eingewöhnungsbüchlein noch mehr Willkommen. Den Kindern sind in den folgenden Tagen der Eingewöhnung die Räume nicht mehr ganz so fremd. Familienmitglieder, die nur selten oder gar nicht in der Einrichtung sind, können sich zum anderen ebenfalls durch das Büchlein ein Bild machen.

Unser Eingewöhnungsbüchlein wird gut angenommen und ist ein kleiner Erfolg!

Sandra Kolbe Kita Abenteuerland Jena

Bilder: Sandra Kolbe

Barrieren ab- und Brücken aufbauen: Vermittlung von ‘Kultur und Sprache’ in der Kita Mosaik (Gera)

Ein Elterngespräch oder Aufnahmegespräch in der Kita führen, ein Kind in eine neue Kitagruppe eingewöhnen, einen Antrag abgeben oder telefonisch nach Unterstützung durch Fachleute fragen – solche Situationen sind besonders schwierig für Zugewanderte bzw. Geflüchtete, die die deutsche Sprache und hiesige Strukturen noch nicht kennen. Damit es für alle Seiten in der Verständigung leichter ist und nicht zu Missverständnissen kommt, haben wir drei Kulturmittler:innen aus der Ukraine, dem Iran und Somalia im Rahmen des Projektes „Vielfalt vor Ort begegnen“ eingestellt, die ukrainisch, russisch, persisch und somalisch sprechen. Sie helfen uns bei der sprachlichen und interkulturellen Kommunikation, außerdem bei Arztterminen oder bei Behörden und vermitteln bei sprachlichen Barrieren zu den Elternabenden oder Elternbeiräten.

Als Ansprechpartner:innen können Sie zwischen Erzieher:in und Großeltern sowie Eltern unterstützen, dem Kind viel intensiver Sachverhalte erklären und die ersten Kontakte zu anderen erleichtern, da mit der Unterstützung der Kulturmittler:innen die Erstsprache der Kinder für den Start in den Kitaalltag präsent ist. Unsere Kulturmittler:innen sind selbst aus Ländern geflüchtet, in denen Krieg teils bis zum heutigen Tag leider den Alltag beherrscht. Beratend klären Sie uns über die Hintergründe der verschiedenen Kulturen sowie die interkulturellen Unterschiede auf und fördern so die Integration in unsere Kita, um dafür ein gewisses Maß an Verständnis zu entwickeln und Kenntnisse zu erlangen. Bei Festen erklären sie den Kindern mit Migrationshintergrund die Abläufe und können sie persönlich in ihrer Erstsprache ansprechen. Für unsere Kita Mosaik sind die Kulturmittler:innen eine Bereicherung, da sie eine Unterstützung für die Leitung und das gesamte Team darstellen.

Kulturmittler:innen unterstützen die Kinder, das Fachpersonal und die Familien. Sie werden gruppenübergreifend entsprechend der Kinder, die ihre Sprache sprechen, eingesetzt. Aufgabenbereiche können z.B. sein: Begleitung der Phase des Ankommens von Kindern und deren Familien in der Kita, Übersetzen bei Entwicklungs- und Aufnahmegesprächen oder Elternabenden, Übersetzen von Elternbriefen, Begleitung von Angeboten oder beim Verstehen der Hintergründe zur kulturellen Vielfalt sowie das Erfassen von Bedarfen der Familien.   Wie sind wir an die Kulturmittler:innen gekommen?
Es besteht die Möglichkeit, sich an Jugend- und Migrationsdienste, Ausbildungseinrichtungen im sozialen Bereich oder Beratungsstellen in der Flüchtlingssozialarbeit zu wenden. Außerdem können Kontakte zu den Eltern in der Kita genutzt werden, um nach Fachkräften mit einer pädagogischen Ausbildungen durch Bekannte oder Freund:innen zu suchen. Die Kita Mosaik hat die Kulturmittler:innen über die Kontakte zu den Netzwerkpartner:innen im Stadtteil, zum Migrationsdienst der Diakonie, der Staatlichen Berufsbildenden Schule Gesundheit, Soziales und Sozialpädagogik (SBBS) und zu Eltern und Familien gefunden.

Adrienne Krause, AWO-Kita Mosaik Gera

Bilder: Adrienne Krause, colourbox/education

Ein Buch und viele Sprachen! – In der Kita Bummi in Gera

Unter diesem Motto haben wir am bundesweiten Vorlesetag unseren Kindern die Möglichkeit geboten, eine Geschichte in ihrer Familiensprache zu hören. Im Vorfeld erkundigte ich mich, welches Buch wir nutzen könnten. Auf der Internetseite bilingual-picturebooks.org sind wir auf die Geschichte Schokokuchen auf Hawaii gestoßen, welche man sich, in die meisten in unserer Kita vertretenden Sprachen, herunterladen konnte. Die Geschichte war gefunden und ich ging auf die Suche nach Lesepartner:innen. Für die arabische Sprache konnten wir unsere PIA-Auszubildende gewinnen und für die russische Sprache gewannen wir unsere jahrelange, technische Mitarbeiterin. Beide konnten somit ihre jeweilige Familiensprache anwenden. Da wir gern noch mehr Sprachen mit einbeziehen wollten, mussten wir eine Lösung finden. Unsere Idee war, die Eltern unserer Kinder anzusprechen und in den Vorlesetag mit einzubinden.

 

Im ersten Moment waren die Eltern etwas zögerlich, dann aber bereitwillig, uns bei unserem Vorhaben zu unterstützen. Durch die Bereicherung der Eltern konnten wir die Sprachen Persisch, Kurdisch, Tigrinisch und Somalisch anbieten. Die Geschichte in Deutsch übernahm eine ehemalige Kollegin, die jetzt in Rente ist.

  

Die Augen der Kinder wurden immer größer als sie die Eltern sahen und diese ihnen die Geschichte des kleinen Löwen in ihren Familiensprachen vorlasen. Deutlich konnte man den Kindern ansehen, dass sie sich gut in die Geschichte hineinversetzen konnten und alles verstanden. Selbst unsere PIA-Absolventin, die die Geschichte auf Arabisch vorlas, setzte ihre Emotionen ganz anders ein und konnte so die Kinder sehr begeistern. Kinder sowie Eltern waren von diesem Tag begeistert und fanden es toll, dass ihre Familiensprachen im Kita-Alltag mit einbezogen und wertgeschätzt werden. Noch Tage später sahen sich die Kinder das Buch an und unterhielten sich über die Geschichte. Dabei konnten wir beobachten, wie sich Kinder unterschiedlicher Nationalitäten auf Deutsch über die Geschichte austauschten.

 

Durch die Aktion „Ein Buch viele Sprachen“ ist uns einmal mehr bewusst geworden, wie wichtig das Benutzen und Anwenden der verschiedenen Familiensprachen ist. Die Familiensprache ist ein wichtiges Gut, damit Kinder verstehen, begreifen und sich wohlfühlen. Wir sehen einen großen Mehrwert darin, unseren Kindern im Kita-Alltag, Geschichten in ihren Familiensprachen vorzulesen. Aus diesem Grund wollen wir einmal im Monat einen mehrsprachigen Vorlesetag in unserer pädagogischen Arbeit fest verankern.

Peggy Geißler, AWO Kita Bummi Gera

 

Bilder: Peggy Geißler
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